Elisabeth Günther, Jahrgang 1966, ist die deutsche Stimme von von Cate Blanchett, Liv Tyler und Helena Bonham Carter in der „Harry Potter“-Reihe.
Die gebürtige Berlinerin schwärmte bereits als Kind fürs Theater – und vor allem für Darsteller Santiago Ziesmer, der später zu einem der legendärsten Sprecher avancierte. Als Kind fasste sie deshalb den Plan, ebenfalls Schauspielerin zu werden. Nach ihrer Schauspielausbildung war Elisabeth Günther mit ihren Rollen jedoch nicht zu frieden. Sie bestritt ihren Lebensunterhalt deshalb mit diversen Nebenjobs bis Schauspielkollegin Katja Nottke sie mit ins Synchronatelier nahm. Zum Glück konnte Elisabeth Günther ihre anfängliche Skepsis gegenüber der Vertonung überwinden. Der deutschen Synchronlandschaft wäre sonst eines der renommiertesten Talente verwehrt geblieben. Inzwischen leiht Elisabeth Günther für deutschesprachige Filmfassungen Hollywood-Stars wie Cate Blanchett, Liv Tyler und Helena Bonham Carter die Stimme. Elisbeth Günther wird oft für Damen besetzt, die sowohl dominant, als auch liebevoll sein können. Etwa als Stimme von Karole Rocher als berühmte Puff-Betreiberin „Madame Claude“ (2021). Aber auch aus hochkarätigen Serien ist Elisabeth Günther nicht mehr wegzudenken. Für „Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer“ (2011-2019) vertonte sie Michelle Fairley als Lady Catelyn Stark. Zudem spricht sie Beth Smith in den ersten Staffeln der populären Animationsserie „Rick and Morty“ (2013-). Fast nicht wiederzuerkennen synchronisierte sie die US-amerikanische Schauspielerin Gillian Anderson als eiserne Lady Margaret Thatcher in der britischen Serie „The Crown“ (2016-). Mit viel Freude liest sie zudem die Hörbücher von Charlotte Roth sowie den „Thursday-Next“-Zyklus von Jasper Fforde.
In unserem exklusiven Interview erzählt Elisabeth Günther von ihren Rollen in den Fantasy-Reihen „Herr der Ringe“ und „Harry Potter“, von den Hürden unterschiedlicher Sprachen sowie vom ersten Treffen mit ihrem Idol und Kindheitsschwarm Santiago Ziesmer:
Beginnend mit Aviator (2004) lieh Elisabeth Günther in 12 Produktionen der oscarprämierten Schauspielerin Cate Blanchett die Stimme. Für diesen ersten Auftritt an der Seite von Leonardo DiCaprio als Darstellerin Katharine Hepburn erhielt Blanchett den Academy Award für die beste Nebendarstellerin. Seitdem vertonte Elisabeth Günther die australische Schauspielerin in Filmen und Serien aller Genres. Sei es als Reporterin an Bord von Wes Andersons quirliger Komödie „Die Tiefseetaucher“ (2004) oder in Terrence Malicks nachdenklicher Philosophiestunde „Knight of Cups“ (2015). Nach der emotionalen Hauptrolle im Drama Carol (2015) hörte man sie im Kinder- bzw. Horrorfilm – wir waren uns mit Elisabeth Günther uneins – „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ (2018). Für „Thor: Tag der Entscheidung“ (2017) mimte Elisabeth Günther Cate Blanchett zudem als fiese Göttin des Todes Hela. Fast noch unsympathischer kommt Cate Blanchett nach Günthers eigener Aussage in der Serie „Mrs. America“ (2020) daher. Als die konservative Aktivistin Phyllis Schlafly kämpft sie während der 70er auf ihre ganz eigene Weise für die Emanzipation der amerikanischen Frauen. Als ganz besondere Herausforderung empfand Elisabeth Günther die Titelrolle in Richards Linklater Depressionskomödie „Bernadette“ (2019). Cate Blanchett spielte dort die dauergestresste Star-Architektin Bernadett Fox, die eines Tages in die Antarktis verschwindet. Ihre Familie nimmt die Verfolgung auf.
Im Trailer von „Bernadette“ hört ihr Elisabeth Günther als die ausgebrannte Bernadette Fox:
Mit „Der Herr der Ringe - Die Gefährten“ (2001) begann für Elisabeth Günther die Vertonung der US-Amerikanerin Liv Tyler. In den Leinwandadaptionen von J. R. R. Tolkiens Fantasyromanen war sie als die brünette Elbin Arwen zu hören. Die epische Trilogie des neuseeländischen Regisseurs Peter Jackson gewann 17 Oscars und zählt zu den renommiertesten Filmreihen der Kinogeschichte. Synchronregisseur Andreas Fröhlich (u.a. die Stimme von Gollum) besetzte Elisabeth Günther für die weise Elbin, die von einem inneren Konflikt geplagt wird. Die Liebe zu ihrem Vater verlangt von Arwen sich ihrem Volk auf die Reise zur Unsterblichkeit anzuschließen. Arwen entscheidet sich jedoch dagegen, für ein sterbliches Dasein an der Seite ihres Geliebten Aragorn. Wie Liv Tyler wusste auch Elisabeth Günther die vielen Facetten der Figur einzufangen. Mit ihrem warmen Timbre transportiert Elisabeth Günther in den romantischen Szenen mit Viggo Mortensen (gesprochen von Jacques Breuer) auch stets die tragische Natur der Figur; Arwen weiß nämlich, dass sie ihren menschlichen Ehemann um viele Jahrhunderte überleben und betrauern wird. Ihre Wandlungsfähigkeit demonstrierten sowohl Liv Tayler als auch Elisabeth Günther neben „Jersey Girl“ (2004) und „The Ledge - Am Abgrund“ (2011) auch im Psycho-Thriller „The Strangers“ (2008). Dort leiht Elisabeth Günther der Darstellerin die Stimme als Protagonistin Kristen. Zusammen mit ihrem Freund übernachtet sie in einem einsamen Ferienhaus. Das romantische Ambiente verwandelt sich jedoch zum Albtraum, als sich fremder Besuch ins Haus schleicht.
Im diesem Trailer von „The Strangers“ (2008) lässt sich das Grauen bereits erahnen:
Von der Gejagten zu Jägerin wurde Elisabeth Günther in der „Harry Potter“-Reihe. Als Synchronstimme von Helena Bonham Carter sprach sie die britische Charakterdarstellerin als Bellatrix Lestrange. Entkommen aus dem Zauberer-Gefängnis Askaban, macht sich die verrückte Hexe auf den Weg, um dem Ruf ihres dunklen Lords Voldemort, gespielt von Ralph Fiennes, zu folgen. Als eine seiner treusten Todesserinnen trachtet sie Zauberschüler Harry nach dem Leben. Die berühmt berüchtigte Bellatrix Lestrange ist in der Zauberwelt als Mörderin bekannt und hat nicht nur Harrys Patenonkel Sirius Black, sondern auch die Eltern des liebenswürdigen Neville Longbottom auf ihrem Gewissen. Elisabeth Günther tritt in dieser prominenten Rolle völlig ungewohnt auf – eine Verwandlung, die ihr bestens gelungen ist. Charakteristisch für die sadistische Hexe ist ihr manisches Lachen. Das geht sogar so weit, dass in manchen Szenen des Films lediglich ihr markantes Gelächter genügt um sowohl den Zuschauern als auch den Figuren die Haare zu Berge stehen zu lassen. Neben „Harry Potter und der Orden des Phönix“ (2007) leiht Elisabeth Günther der schwarzen Hexe auch in „Harry Potter und der Halbblutprinz“ (2009) sowie dem Zweiteiler „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ (2010, 2011) die wahnsinnige Stimme.
In diesem Zusammenschnitt hört ihr Elisabeth Günther als Bellatrix Lestrange in den Kinoadaptionen von J.K. Rowlings Jugendromanen:
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